So gelingt die Umstellung auf eine vegane Ernährung

Vegan werden ist easy, einfach alle Tierprodukte weglassen, oder? Theoretisch mag das so sein, praktisch und für deine eigene Gesundheit braucht es etwas mehr. Damit dir das gelingt, habe ich passende Schritte für dich, die du gehen kannst. Viel Spaß!

Symbolbild: Umstellung auf vegan mit Texte: I am vegan

Die Supermärkte füllen sich immer weiter mit veganen Alternativen und Fertiggerichten, war also noch nie so leicht zu veganen Produkten zu greifen.

ABER: Das ist keine Basis für eine nachhaltige vegane Ernährung, die du langfristig umsetzen kannst.

Eine Ernährungsumstellung auf vegan ist mehr als nur Tierprodukte weglassen.

Eine vegane Ernährung kann trotzdem alltagstauglich umgesetzt werden und gleichzeitig gesund, ausgewogen und nachhaltig sein. Wie die Umstellung auf eine vegane Ernährung gelingen kann, zeige ich dir im folgenden Artikel.

 
 

Die Umstellung auf eine vegane Ernährung

Unsere Ernährung ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn es um ein langes, gesundes und ausgewogenes Leben geht.

Eine pflanzenbasierte Ernährung kann genau das bieten. Die Vorteile für deine Gesundheit, für Nachhaltigkeit & Umweltschutz, ergänzen sich bei der veganen Ernährung mit Tierschutz und einer gerechteren & gesünderen Welt.

Es gibt nicht den einen perfekten Weg für eine Ernährungsumstellung. Wichtig ist, dass du weißt, warum du das tust und was genau dein Ziel ist.

1. Schritt: Mindset und Klarheit

Warum möchtest du dich pflanzlich ernähren?

Die vegane Ernährung ist keine Diät. Sie ist ein Lebensstil und wenn du Klarheit über dein Warum hast, dann ist es insbesondere am Anfang viel einfacher deine Ernährung umzustellen, dabei zu bleiben und auch außer Haus dieser Entscheidung zu folgen.

Du wirst immer wieder mit alten Gewohnheiten konfrontiert werden sowie in Situationen kommen, in denen es einfacher wäre, wenn du nicht vegan wärst.

Aber: Einfach kann jeder. Viel wichtiger jedoch ist, dass wenn du dir deiner Motive im Klaren bist, dann ist es auch leicht in schwierigen Situationen dabei zu bleiben.

Warum? Weil du gar nicht anders kannst!

Fragen, die dir helfen können:

  • Warum möchte ich mich pflanzlich ernähren?

  • Wofür stehe ich? / Was ist mir wichtig dabei?

  • Was ist mein Ziel?

  • Bis wann möchte ich mein Ziel erreicht haben?



Zwei Dinge, die dir ebenfalls helfen können:

  • Entwickel ein Mindset der Bereicherung, anstatt aus dem Verzichtsgedanken zu handeln

  • Löse dich von „richtig“ und „falsch“. Es ist okay, nicht alles „perfekt vegan“ zu machen, vor allem am Anfang! Darum geht es aber auch nicht, es geht darum, dass du für dich dein bestmöglichstes tust.

2. Schritt: „harter cut“ oder Step-by-step

Welcher Typ bist du? „Alles-oder-Nichts“ oder lieber eine sanfte Umstellung, bei der du dich in deinem Tempo an deine neue Ernährungsweise gewöhnst? Es gibt kein richtig oder falsch bzw. besser oder schlechter. Die Frage ist nur: Was ist für dich am besten geeignet?

Harter cut: Sofort vegan

Meine Umstellung auf die vegane Ernährung ging von heute auf morgen. Ich hatte mich vorab schon lange informiert. Die Entscheidung hat länger gedauert, aber als ich wusste, dass ich vegan werde, wurde ich es sofort. Das ist nicht für jede*n geeignet.

Bist du der Typ „Alles-oder-Nichts”? Dann ist das hier vielleicht der richtige Weg. Je nachdem, wie deine Ernährung bisher aussieht, ist die Umstellung auch gar nicht so gravierend.

Es wäre eine direkte und konsequente Umsetzung, bei der Tierprodukte nicht mehr in Reichweite sind und du musst dir keine weiteren Gedanken darüber machen musst.

Verschenke die Tierprodukte, die du noch hast und leg los.

Hast du allerdings bisher wenig Obst und Gemüse gegessen und steigst direkt auf eine vollwertig pflanzliche Ernährung um, so kann das den Körper und deine Verdauung auch erst einmal belasten. Gib dir hier ein wenig Zeit. Neben den eigenen Erwartungen können Zweifel von Familie und Freunden zusätzlich belasten.

Es hat alles Vor- und Nachteile, du kennst dich und deinen Körper am besten. Ist dir dein Warum absolut klar, dann können dich auch Zweifel von anderen nicht abbringen.

Dir ist das zu viel auf einmal und du möchtest es langsam angehen? Dann mach es nach und nach, in deinem individuellen Tempo.

Step-by-step

Empfehlenswert ist es, dass du einen Zeitplan hast, an den du dich halten kannst. Ob das zwei Wochen, ein Monat oder drei Monate sind, ist dabei nicht so wichtig.

Streiche nach und nach Tierprodukte aus deiner Ernährung und füge pflanzliche Lebensmittel hinzu.

Achte beim Einkauf schon darauf, dass du vermehrt zu pflanzlichen Produkten greifst und du dir deinem Einkaufsverhalten bewusst wirst. So kannst du Schritt für Schritt deinen Kühlschrank und deine Vorräte anpassen.

Hier gibt es viele Möglichkeiten, wie du deine Ernährung umstellst.

Das kann zum Beispiel so aussehen:

  • Eine Mahlzeit pro Tag wird vegan

         – Frühstück wird vegan
        – danach: Mittag wird vegan
        – danach: Abendessen wird vegan
        – dann: Mahlzeiten außer Haus

  • Ein Tag pro Woche wird vegan, bis alle Tage vegan sind

  • Du ersetzt ein Tierprodukt nach dem nächsten durch Alternativen

         – Pflanzendrink anstatt Milch
        – Pflanzliche Alternativen zu Joghurt
          – Hülsenfrüchte, Tofu anstatt Fleisch
        – Pflanzlicher Ei-Ersatz, z.B. Leinsamen
        – Walnüsse + Hefeflocken als veganer Parmesan
        – usw.

  • Du änderst Portionsgrößen, sodass Pflanzen immer mehr und Tierprodukte immer weniger Platz einnehmen

3. Schritt: Lerne auf dem Weg Lebensmittel, Zutaten und Nährstoffe kennen

Informiere dich über die vegane Lebensweise und Ernährung im Allgemeinen und lerne die Grundlagen einer gesunden und ausgewogenen Ernährung kennen.

Es gibt unzählige wissenschaftliche und inspirierende Bücher, Dokumentationen, YouTube-Kanäle, Podcasts. Rezepte gibt ebenfalls jede Menge online oder Rezeptbücher, von Basisrezepten bis hin zu exotischen Varianten.

Es ist wichtig, dass du zumindest die Grundlagen der gesunden, vollwertig pflanzlichen Ernährung, die wichtigsten Lebensmittelgruppen und potenziell kritische Nährstoffe kennst.

Im nächsten Schritt kannst du dich über die Vorteile, Auswirkungen und Mythen der veganen Ernährung informieren, denn ob du willst oder nicht, Menschen möchten mit dir diskutieren. Geh dabei nicht unvorbereitet rein. Es ist okay, wenn du nicht darüber reden möchtest, aber wenn du es tust, dann solltest du dir mit deinen Argumenten sicher sein.

Viele Menschen sind ernsthaft interessiert, du kannst aufklären und inspirieren. Andere sind hingegen nicht offen, um wirklich etwas zu erfahren, das wirst du merken.

Versuche niemanden zu belehren, der es nicht wirklich hören will. Du kannst auf Dinge hinweisen, aber niemanden überreden, der es nicht möchte. So schwer es dir fallen mag, das ist Energieverschwendung. Spreche lieber mit denen, die bereit dafür sind.

4. Schritt: Optimiere deine Ernährung

Hast du deine Ernährung umgestellt oder bist du noch dabei, dann probiere verschiedene Lebensmittel und Rezepte aus. Finde heraus, was für dich am besten funktioniert.

Deine Ernährung soll dich und deine Gesundheit unterstützen und fördern. Optimiere deine Nährstoffzufuhr, wie z.B. eine verbesserte Eisenaufnahme durch Vitamin C in deinen Mahlzeiten.

Damit wären wir wieder bei Schritt 3: Informiere dich und lerne die vegane Ernährung kennen.

Als allgemeine Grundregeln kannst du dir merken:

Ernähre dich

  • überwiegend vollwertig pflanzlich

  • vielfältig in pflanzlichen Lebensmitteln

  • vielfältig in Farben

 

Wie eine ausgewogene vegane Ernährung aussehen kann, erfährst du hier >>

Fazit

Die Umstellung auf eine vegane Ernährung funktioniert für jeden etwas anders. Wichtig ist, dass du Klarheit hast und bereit bist Neues kennenzulernen. Es ist okay, wenn du viel ausprobierst und dir Zeit lässt.

Du kennst dich am besten. Vergleiche deinen Weg nicht mit anderen. Die einen stellen sofort alles um, andere brauchen länger und das ist alles in Ordnung.

Das Ziel ist eine gesunde und nachhaltige Ernährungsumstellung, diese braucht etwas Zeit und vor allem Wissen. Informiere und lerne dazu, lass es dir auf dem Weg schmecken und hole dir Unterstützung, wenn du unsicher bist oder dich alleine fühlst.


Hast du Fragen oder Bemerkungen zu diesem Blogartikel? Dann schreib sie gerne unten in die Kommentare.


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